Wilhelm Wohlfahrt

Kamera-Industrieller

* 1. Juni 1880 Aschersleben/Anhalt

† 4. Oktober 1966

Wirken

Wilhelm Wohlfahrt wurde am 1. Juni 1880 in Aschersleben (Anhalt) geboren. Er besuchte das Realgymnasium in Bernburg an der Saale, wonach ihn seine kaufmännische Lehrzeit im Eisenwerk Laufach AG. nach Laufach im Spessart führte. Um die Jahrhundertwende kam er zur deutschen kamera-Industrie, wo der noch nicht Fünfundzwanzigjährige seit 1904 die Entwicklung des Nettel-Kamera-Werkes in Sontheim-Heilbronn bestimmte. Im Jahre 1919 vereinigte er seinen Betrieb mit dem Contessa-Werk von Dr. August Nagel zur Contessa-Nettel-AG in Stuttgart.

Als dann in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg der stark zurückgehende Export und andere Schwierigkeiten den Gedanken des Zusammenschlusses der konkurrierenden Kamera-Werke (Goertz, Ica, Ernemann und Contessa-Nettel) entstehen liessen, der am 1. Okt. 1926 zur Gründung der Zeiss-Ikon A.G. Dresden führte, wurde W. gleichzeitig innerhalb des Vorstandes der neuen AG. die Aufgabe übertragen, den Vertriebsapparat einschliesslich der Werbung auf Weltbasis zu organisieren. Mit dieser Aufgabe war W. mitbeteiligt an dem grossen Aufschwung, den die deutsche Photo-Industrie nunmehr nehmen konnte.

Im Jahre 1936 bereiste er die meisten Länder der Welt. Auch als Präsident der Sächsischen Industrie- und Handelskammer in Dresden erwarb er sich Verdienste.

Im 2. Weltkrieg wurden die Werke der Zeiss-Ikon in Dresden zerstört und die Firma enteignet. ...